Katze überfahren – was tun?
Es dämmert, regnet und windet. Sandra Reiter bekommt über Facebook einen Hinweis: Tatort Brachttal, OT Udenhain. Sie schnappt das Chip-Lesegerät, die Taschenlampe, die Warnweste, und springt ins Auto. Einen Katzenkorb, Handtücher und auch Müllsäcke hat sie ohnehin immer dabei. Sie fährt nach Udenhain, parkt ihr Fahrzeug, steigt aus und beginnt die Suche nach dem häufig gruseligen Fund: Eine verunglückte Katze. Oft sind die Ortsangaben nicht sehr genau, aber sie gibt nicht auf, bis sie das Tier gefunden hat …
Oh je – ich habe eine Katze überfahren!
Es ist schnell passiert, eine Katze springt auf die Straße und direkt vor Dein Auto. Du siehst sie im letzten Augenblick, Du stehst sofort auf der Bremse – und erwischt sie trotzdem. Starr vor Schreck denkst Du nur: „Oh mein Gott, was nun? Was tun?“
Respekt vor der Schöpfung – Sandra Reiter
Sandra Reiter aus Brachttal hat es sich zur Aufgabe gemacht, die armen Seelchen vor einem spurenlosen Verschwinden zu retten. Sobald sie Nachricht über ein verunglücktes Tier erhält, macht sie sich zu fast jeder Tages- oder Nachtzeit auf den Weg, um zu retten, was noch zu retten ist. Für diese selbst gestellte Aufgabe braucht sie sehr starke Nerven, denn was sie dabei zu sehen bekommt, ist oft sehr schlimm.
Sandra ist Vorstands-Mitglied bei TiNa (Tier- und Naturschutz Unterer Vogelsberg e V.) in Birstein und hat dafür vom Verein ein Chiplesegerät bereit gestellt bekommen. Unabhängig vom Zustand der Katze sucht sie zuallererst nach einer Kennzeichnung, um die Besitzer möglichst schnell informieren zu können. Lebt das Tierchen noch, bringt sie es dann umgehend zur Tierärztin Frau Schott.
Ist die Katze tot, bringt Sandra sie zu ihren Besitzern zurück, damit sie begraben werden kann. Dabei erlebt sie oft traurige Schicksale, weil das Kätzchen alles war, was ein Mensch noch hatte. Aber auch große Dankbarkeit bekommt sie zu spüren, weil man nun weiß, was passiert ist und nicht mehr vergeblich auf das Heimkommen des geliebten Haustieres warten muss. Ist die Katze nicht gekennzeichnet, sucht TiNa mit Fotos im Internet, z.B. Facebook, nach dem Besitzer.
Sandras ehrenamtliche Arbeit verdient die aller größte Hochachtung. Ein totes Kätzchen einzusammeln ist schon schwer genug, aber das Tierchen und diese Nachricht dem Besitzer zu bringen, ist noch viel schwerer. Sie ist mit ganzem Herzen dabei, denn kein einziges Lebewesen sollte unbeachtet wie Müll irgendwo im Straßengraben verenden.
Im Fall eines Falles versucht Frau Reiter im Umkreis der Gemeinden Brachttal und Birstein bei der Bergung zu helfen. Sie kommt so schnell wie möglich zur Unfallstelle.
Telefon 0152-51591454
Respekt vor der Schöpfung steht uns allen gut, dazu muss man nicht einmal gläubig sein. Vielmehr geht es darum, sich selbst und anderen gegenüber durch rücksichtsvolles Handeln aufrecht stehen zu können. Dazu gehört auch, nicht wegzusehen, wenn man bemerkt, dass es Tieren schlecht geht.