Hessischer Landestierschutzverband unterstützt TiNa
Auch nach der großen Kastrationsaktion im vergangenen Herbst trudeln weiter Hinweise auf verwilderte und große Katzengruppen ein. Wir nahmen daher zum ersten Mal das Angebot zum Einsatz des Kastrationsmobils des Landestierschutzverbands Hessen an. Es war eine logistische Herausforderung, die jedoch sehr effektiv in kurzer Zeit die Kastration vieler verwilderter Hauskatzen ermöglichte.
Obwohl die letzte große Kastrationsaktion CATch&Release erst im Dezember endete und dadurch alleine in TiNas Aktionsradius die Kastration von weit über 200 Katzen und Kater finanziert werden konnten, erhalten wir weiterhin Hinweise auf verwilderte und kranke Katzengruppen.
Bei den Tieren handelt es sich immer um Abkömmlinge von Haus- und Bauernhofkatzen, die unter Holzstößen und in Feldscheunen leben und von Katzenfreunden versorgt werden. Nicht selten wenden sich auch Landwirte, die ihrer Katzenschar nicht mehr Herr werden, an uns und bitten um Hilfe.
Die Kastration dieser Tiere übersteigt jedoch oft deren Budget der Eigentümer und so werden aus zwei schnell 6, 12, 24 … Katzen. Ohne tierärztliche Versorgung leiden diese dann häufig an verschiedenen Krankheiten und viele Tiere sterben einen schmerzvollen Tod.
Katzen, Katzen, Katzen
Uns wurden aktuell wieder große Katzengruppen gemeldet, und so forderten wir diesmal das Kastrationsmobil vom Landestierschutzverband Hessen e. V. an. Dieses Fahrzeug ist ein zu einer Mini-Tierklinik umgebauter Kleinlaster, der mitsamt tierärztlichem Personal von Tierschutzvereinen aber auch von Gemeinden gegen eine symbolische Gebühr angefordert werden kann.
So kam es am 9. März 2021 zu einem Einsatz des Kastrationsmobils in Freiensteinau. Gut 36 Stunden vor Termin begannen Sigrun, Christine, Susanne und andrea, alles sehr aktive TiNa-Mitglieder, die Katzen an den gemeldeten Orten zu fangen.
Insgesamt 24 Katzen und Kater konnten so in Freiensteinau, Grebenhain, Schotten und Steinau an der Straße gefangen werden. Keine einfache Angelegenheit, denn bei den Tieren handelt es sich nicht um verschmuste Stubentiger, sondern meist um äußerst kratzbürstige Tiere.
Wie läuft es ab
Die Tiere wurden im Kastrationsmobil kastriert und gegen Parasiten behandelt. Nach einer Erholungsphase wurden sie am Ort des Fangens wieder in die Freiheit entlassen. Einige Tiere musste der Verein jedoch in seine Obhut nehmen:
Auf privaten Pflegestellen verbracht wurden drei trächtige Katzen, die nach der Geburt so lange bleiben, bis die Kitten von der Mutter getrennt werden können. Eine der drei Katzen ist allerdings so schwer krank, dass ihr ein Leben ohne tierärztliche Versorgung wie bisher nicht mehr zuzumuten ist. Wir suchen für sie ein ordentliches Zuhause. Ebenso werden zwei sehr kranke Katzen vom uns gepäppelt, bis sie wieder gesund sind. Auch diese Tiere sollen nicht wieder an den Fangort zurück, da sie dort ohne tierärztliche Versorgung sind und wir das nicht verantworten können.
Auch für zwei junge und ziemlich wilde Katzen, die am Fangort nicht mehr versorgt werden sollten, suchen wir eine neue Heimat, wo sie engagiert Mäuse jagen dürfen.
Die Aktion war sehr anstrengend, so ist unser Resümee, da alle Aktivitäten zum Einfangen der Katzen zeitlich eng beieinander liegen mussten. Aber sicherlich werden wir das Kastrationsmobil wieder einsetzen, wenn die Umstände es ermöglichen!
Unser Rat
Wir raten den Katzenhaltern, ihre Tiere zu kennzeichnen und kostenlos registrieren zu lassen, sowie zu kastrieren und natürlich tierärztlich zu versorgen. Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren würden solchen Aktionen wie der Einsatz des Kastrationsmobils nicht notwendig sein.